Am Beispiel des 14 Hektar großen ehemaligen Güterbahnhofs Grunewald in Charlottenburg-Wilmersdorf wurde ein Dialogprozess, genannt Charrette-Verfahren, durchgeführt, um die städtebaulichen Möglichkeiten dieses Standortes offen zu legen und als stadtweites Bildungsprojekt neue Formen der dialogischen Prozessgestaltung bei städtebaulichen Entwicklungsprojekten zur Diskussion zu stellen.
Ziel des Projektes war es, BürgerInnen ohne Expertenwissen, klassische und kreative Akteure der Berliner Stadtentwicklung in einen aktiven Dialog auf Augenhöhe zusammen zu bringen. In einem modellhaften Dialog- und Entscheidungsprozess sollten die Komplexität verschiedener Bedürfnisse und Gestaltungsansätze beispielhaft ausgehandelt werden.Projekte wie das Charrette-Verfahren haben die Funktion einer Schnittstelle zwischen den Akteuren Verwaltung, Investoren und Bürgern. Konsequent dialogische Planungsverfahren können dabei als Ausgangspunkt für „Do-It-Yourself-Projekte“ fungieren, da sie alle drei Akteurestypen von Anfang an einbeziehen und im besten Fall einen klaren planerischen und demokratischen Rahmen abstecken, in dem sich innovative Projekte bewegen können. Klassische Investoren werden dabei nicht ausgeschlossen sondern können ihre Rolle im Rahmen komplexer Entwicklungsprozesse und Kooperationsformen finden.
Auftraggeber: Bezirksamt Charlottenburg Wilmersdorf, Berlin // Finanzierung: Bildungswerk Berlin der Heinrich Böll Stiftung // Leistungen: Projektgetaltung, städtebauliche Fachberatung, Visualisierung, Aufarbeitung Ergebnissen, Dokumentation // Zusammenarbeit: Florian Schmidt, Urbanitas (Koordination), Thies Schröder, ts | pk (Moderation Kern-Charrette), Aljoscha Hoffmann, thinkberlin, (Konzeptuelle Mitwirkung) //